„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“
Diese, uns vertraute, Ansage eines Navigationsgerätes passt zum Fest Mariä Himmelfahrt, welches am 15. August gefeiert wird. Maria hat ihr Ziel erreicht: Sie ist angekommen bei Gott und vollendet in Gott. Sie hat das Ziel erreicht, welches auch wir hoffen zu erreichen.

Bewusst und überlegt spricht Maria glaubend ihr «Ja» zu Gott und entfaltet es mehr und mehr in ihrem Leben.
Die Evangelien schildern behutsam diesen Weg Marias in dem dieses «Ja» zu Gott immer mehr zu ihr und zu ihrer Existenz gehört.
Sie bewahrt Gottes Worte in ihrem Herzen, denkt darüber nach und lernt Stück für Stück, dass sie sich ganz darauf verlassen kann.

Wie Maria ganz von Gott angenommen wird, mit ihrem Sehnen und Fühlen, mit ihren Erfahrungen und Schmerzen, so dürfen auch wir glauben und hoffen ganz von Gott angenommen zu werden, mit all dem, was unser Leben geprägt hat.

Zu diesem Fest gehört auch der alte Brauch der Kräutersegnung. Dieser geht auf eine alte Legende zurück, nach der die Jünger das Grab der Jungfrau Maria geöffnet und dort statt ihres Leichnams Blüten und Kräuter vorgefunden haben.
So, wie Kräuter seit aller Zeit ihre heilende Wirkung für die Menschen haben, wird die Heil wirkende Kraft Gottes an den Menschen durch Maria sichtbar.
Je nach Region werden in die Kräuterbüschel sieben oder auch mehr Kräuter gebunden. Typische Kräuter, die hier Verwendung finden, sind Alant, Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuss, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut, Odermennig, Klee sowie die verschiedenen Getreidesorten oder eben das, was man im eigenen Garten oder in der Natur findet.

Der Brauch der Kräutersegnung wird auch in unseren Gottesdiensten am Wochenende vom 14. / 15. August aufgegriffen.

In den offenen Fragen,
in den angefangenen Dingen,
in den angedachten Erkenntnissen,
in den vielen Brüchen des Lebens
sehne ich mich nach Ganzheit.

In der Vorläufigkeit der Entscheidungen,
in der Unsicherheit menschlichen Tuns,
in der Beliebigkeit des Willens,
in der Vergänglichkeit der Welt
sehne ich mich nach Endgültigkeit.

In der Hilflosigkeit des Alltags,
in der Gehässigkeit von Beziehungen,
in der Schnelligkeit des Lebens,
in der eigenen Ohnmacht,
sehne ich mich nach Vollendung.

Du, Gott, schenkst Ganzheit,
endgültig und vollendet,
dem, der dir vertraut,
in deiner liebenden Ewigkeit.
(Nach Reinhard Röhrner)

Ihnen und Euch allen wünsche ich weiterhin eine schöne Sommerzeit!
Corinna Vorwieger