Liebe Leserinnen und Leser
Es ist kein Witz oder Verachtung, sondern wahr. Es gibt sie, die Heilige Corona.
Ihr Gedenktag wird am 14. Mai gefeiert. Sie gehört zu jenen Heiligen, die in Seuchenzeiten um Hilfe angerufen werden.
Zurzeit kann man leider nicht zum Grab der heiligen Corona pilgern, weil die «Basilika der Heiligen Viktor und Corona» mit ihren Reliquien sich bei Feltre in der italienischen Region Venetien befindet. Diese Region wurde aufgrund der Verbreitung des Virus als eine der Ersten abgeriegelt.
Wer ist die Heilige Corona?
Der Legende nach lebte Corona im zweiten oder dritten Jahrhundert n. Chr.(* 161 oder 287 (?) - † 177 oder 303 (?)). Das Martyrium soll sie im Alter von 16 Jahren zusammen mit einem Soldaten, dem Heiligen Victor von Siena, erlitten haben. Der Name Corona (lateinisch «die Gekrönte») weist, ebenso wie der griechische Name Stephana von Stephanus, auf den allgemeinen Begriff «Märtyrerin» hin. Über die Lebensgeschichte der Heiligen Corona und ihres Gefährten Viktor geben lateinische, griechische und koptische Quellen Auskunft. Deren Berichte weichen allerdings sehr stark voneinander ab.
Verehrung und Patronat
Von Italien aus verbreitete sich die Corona- Verehrung auch im deutschsprachigen Raum. Kaiser Otto III. liess Corona-Reliquien nach Aachen bringen, wo sie bis heute im Corona-Leopardus-Schrein im Aachener Dom aufbewahrt sind.
In Österreich gibt es Wallfahrten zur Verehrung; Nach St. Corona am Schöpfl im Wienerwald oder St. Corona am Wechsel in Niederösterreich. Auch in der Hauptstadt Wien findet man einige Hinweise zur Corona-Verehrung. Weiter war die österreichische Münzeinheit 1924 nach der Heiligen benannt; Krone.
Die Heilige Corona ist die Patronin der Metzger, sie wird angerufen für Standhaftigkeit im Glauben oder in Geldangelegenheiten. Ganz besonders angerufen wird sie jedoch gegen Seuchen, so wird sie in der heutigen Situation zu einer wichtige Fürsprecherin.
Nachdem in diesem Jahr die Pandemie ausgebrochen war, entschied man sich in Aachen, die geplante Restaurierung des Bleisarges vorzuziehen, ihn zu entstauben und zu konservieren.
In einer Corona-Waldkapelle vor den Toren von München laden die folgenden Worte die Besucher zum stillen Gebet ein: „Müder Wanderer stehe still, mach bei Sankt Corona Rast. Dich im Gebet ihr fromm empfiehl, wenn Du manch Kummer und Sorgen hast.“
Möge auch uns in der aktuellen Krise, die Heilige Corona beistehen.
Ivan Trajkov, Pastoralraumleiter