In der katholischen Kirche gibt es zwei verschiedene Arten von Schutzpatronen, das heisst Heilige, die wir verehren und die wir bitten dürfen, uns zu beschützen.

Da sind einmal die Taufpatrone. Wer getauft wird, bekommt einen Namen. Das war früher immer eine Gestalt aus der Bibel oder eine Person, die heiliggesprochen wurde. Oft nahm man dabei den Namen eines nahen Verwandten. So wird in der Bibel berichtet, dass als Elisabeth ihren Sohn den Namen des Johannes geben wollte, ihre Verwandten zu ihr sagten: es ist doch niemand, der in deiner Familie so heisst.

Während in Afrika oder in Asien noch heute viele Katholiken, die als Erwachsene getauft werden, einen neuen christlichen Namen annehmen und deshalb als Christen erkannt werden, nimmt man bei uns oft den Namen irgendeines Stars oder erfindet neue Namen. Der Namenstag, der früher In den katholischen Gebieten wichtiger war als der Geburtstag, wird kaum mehr gefeiert.

Neben den Namenspatronen gibt es die Kirchenpatrone. Jede katholische Kirche hat einen Patron und feiert ihn an seinem Namenstag. So feiern wir in unserem Pastoralraum in Güttingen den heiligen Stephanus am Stephanstag, den 26. Dezember und in Altnau den heiligen Martin am 11. November. In Münsterlingen ist es der heilige Remigius, dessen Fest wir dieses Jahr am 22. Januar feiern. Während der Diakon Stephanus als erster Märtyrer der Kirche und Bischof Martin als Helfer der Armen besonders verehrt werden, ist der heilige Remigius bei uns wenig bekannt, auch wenn er überall in Westeuropa und vor allem in Frankreich schon früh verehrt wurde. Er war Bischof und ein grosser Missionar im damaligen Frankenland. Dem fränkischen König Chlodwig, den er taufte, schrieb er in einem Brief über seine Aufgaben als König den Satz: „Scherze mit den jungen Menschen, mit den alten berate dich, wenn du als edler Herrscher gelten willst.“

P. Josef Gander