An St. Martin gedenken wir dem frommen Bischof von Tours. Vor allem eine überlieferte Geschichte sticht am Martinstag heraus: Als Martin an einem kalten Wintertag mit seinem Pferd an einem frierenden Bettler vorbeiritt, teilte er kurzerhand seinen Mantel mit dem Schwert.
Diese Legende soll sich zugetragen haben, als Martin noch in der Armee für den römischen Kaiser diente und bei Amiens im heutigen Frankreich auf seinem Pferd ritt. Er begegnete einem Bettler, der keine Kleidung trug und hatte Mitleid mit dem armen Mann. Außer seinen Waffen und seinem roten Mantel hatte er jedoch nichts, was er dem Bettler hätte geben können.
Daraufhin teilte er seinen roten Mantel mit dem Schwert, gab dem Bettler eine Hälfte und behielt die andere Hälfte. In der gleichen Nacht soll ihm Jesus Christus im Traum erschienen sein, der den geteilten Mantel trug. Er bekannte sich nach diesem Erlebnis als Jünger Jesu und ließ sich taufen. Als Bischof soll St. Martin der Legende nach viele Wunder vollbracht haben.
 Von Janina Mogendorf

Was soll die Geschichte von St. Martin uns Menschen mitteilen? Ich denke es soll uns sagen, dass wir in unserem Alltag achtsam mit unseren Mitmenschen umgehen und wenn wir sehen, dass jemand Hilfe braucht diese auch ansprechen, ob wir ihnen in irgendeiner Form helfen können. Dies braucht aber auch Mut und ist nicht immer einfach. Oder einfach mal jemandem die Tür aufhalten, wo man merkt die könnte schwer sein. Oder ein offenes Ohr für Mitmenschen/Freunde haben.

Wir gehen oft in unserem Alltag unseren Geschäften nach und merken vielleicht manchmal gar nicht, dass jemand gerade jetzt unsere Hilfe braucht. Ein Beispiel von mir selber, welches ich vor ein paar Jahren erlebt habe. Ich war im Einkaufszentrum und ging mit der Rolltreppe nach unten. Dabei habe ich oben bevor ich hinunter ging eine ältere Dame überholt. Als ich nochmals hochgeschaut habe, stand diese Dame immer noch oben am Absatz und wartete. Ich habe sie einen Moment beobachtet. Aber sie machte keine Anstalten einen Schritt nach vorne zu gehen.  Alle Leute gingen an ihr vorbei, niemand reagierte. Irgendwann fand ich, da stimmt glaube ich etwas nicht. So bin ich mit der Rolltreppe wieder hochgefahren und habe sie gefragt, ob ich ihr helfen könne. Sie meinte, ja gerne, sie hätte Angst den ersten Schritt auf die Rolltreppe zu machen, da sie eine Hüftoperation gehabt hätte. Da hatte ich ihr geholfen und sie hat sich tausendmal bedankt. Es ist doch schön, wenn wir mit so einer Geste jemand so eine Freude machen können.

Manuela Baumann