Drei grosse christliche Feste feiern wir jedes Jahr: Weihnachten, Ostern und Pfingsten. In einer Quiz-Sendung am Fernsehen wurde ein Teilnehmer gefragt, was wir an Weihnachten feiern. Er wusste es nicht. Was wir an Ostern feiern, wissen wahrscheinliche noch weniger. Und Pfingsten? Da geraten wohl viele in Verlegenheit. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Jesus hat seinen Jüngern versprochen, er werde sie nicht allein zurücklassen, er werde ihnen den Heiligen Geist senden, wenn er nicht mehr unter ihnen sei. 50 Tage nach Ostern waren die Jünger zusammen mit Maria und anderen Frauen in Jerusalem versammelt. Da kam der Heilige Geist, der Geist Gottes auf sie herab und sie verkündeten den Menschen das Evangelium von Jesus Christus. Viele liessen sich taufen um zu Jesus Christus zu gehören. Es war die Geburtsstunde der Kirche. Fast 2000 Jahre sind seither vergangen. Die Kirche hat sich dank des Heiligen Geistes auf der ganzen Welt ausgebreitet. Überall versammeln sich Christen, um Gottesdienst zu feiern, im Heiligen Geist die Sakramente zu empfangen und mit Hilfe des Heiligen Geistes als Christen zu leben. Gottes Geist führt immer wieder neue Menschen zur Gemeinschaft im Glauben zusammen.
Während in vielen Ländern die Kirche blüht, ist sie bei uns in der Krise. Man sieht nur noch das Negative. Gewiss, die Kirche besteht aus sündigen Menschen und so haben wir Gottes Vergebung nötig, die Jesus den Jüngern am Ostersonntagabend zugesprochen hat. Die Kirche wird in der Theologie oft „Mutter“ genannt. Der grosse Theologe Karl Rahner schrieb einst: „die Kirche ist meine Mutter, und seine Mutter schlägt man nicht.“ Wir Christen bilden die „Gemeinschaft der Heiligen“, nicht weil wir ohne Sünden sind, sondern weil wir zu denen gehören, die im Heiligen Geist eine Gemeinschaft mit Gott bilden. Lassen wir uns vom Geist Gottes begeistern. Komm Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde ihnen das Feuer deiner Liebe!
Pater Josef Gander