Am 24. Juni feiern wir das Hochfest der Geburt Johannes` des Täufers. Die Natur steht in voller Blüte, die Tage sind lang und warm, das Leben pulsiert. Jahreszeitlich steht die Geburt Johannes` des Täufers im Hochsommer gegensätzlich zur Geburt Jesu im dunkelsten Winter – und dennoch sind beider Leben eng miteinander verwoben. Johannes verkündete durch sein ganzes Leben und Wirken die Ankunft des Erlösers.
Im Lukasevangelium 1,5-25; 57-64; 68-79; 65-66) wird die Geschichte seiner Geburt erzählt. Während der Priester Zacharias im Tempel seinen Dienst tut und vor dem Altar ein Rauchopfer darbringt, erscheint ihm der Erzengel Gabriel und verkündet, seine Frau Elisabeth werde einen Sohn gebären, der Johannes heißen soll. Zacharias jedoch kann dies nicht glauben, denn seine Frau ist bereits in fortgeschrittenem Alter und gilt als unfruchtbar. Als er den Engel um ein Zeichen bittet, damit er glauben kann, wird er mit Stummheit geschlagen. Erst nach der Geburt, als Elisabeth den neugeborenen Knaben Johannes nennen möchte, löst sich seine Zunge und er stimmt einen Lobgesang an, den wir heute nach seinen lateinischen Anfangsworten als «Benedictus» kennen:
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen
in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage.
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung seiner Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Mit diesen schönen und hoffnungsvollen Worten können auch wir beten und um Segen und Frieden bitten.
Christina Wallau