Es ist zwar schon der Monat Februar angekommen, das Januarloch ist aber immer noch sehr zu spüren. Nach den geprägten Weihnachts- und Neujahreszeit wurde alles stiller, ruhiger, beschaulicher und gelassener. Das Januarloch hat auch seine guten positiven Seiten (abgesehen von den Finanzen): man kann zur Ruhe kommen, sich einfach in der Wohnung zurückziehen, den Schnee- oder Regenfall zuschauen, sich Zeit für sich, für die Liebsten oder für seine Vorsätze nehmen. Es tut gut, diese Lehre, dieses Loch, dieses Nichts tun. Pause machen, Kraft tanken und sich auf den kommenden Frühling freuen. Auch unser Geistiges Leben braucht ruhige Augenblicke. In den Evangelien der laufenden Sonntage hören wir die Wundergeschichten die Jesus getan hat. Immer wieder hören wir wie Jesus sich Zeit für sich, für die Stille, Momente zum Abschalten und für die Einsamkeit genommen hat. Wir alle brauchen solche Zeiten, in denen wir ein oder zwei Gänge runter schalten und uns auf das wesentliche konzentrieren. Der französische Heilige Bernhard von Clairvaux (1091-1153) hatte schon vor tausend Jahren seinen Mitmenschen geraten: „Gönne Dich dir selbst! Ich sage nicht: Tu das immer. Aber ich sage: Tu es wieder einmal. Sei wie für alle anderen Menschen auch für dich selbst da“. So wünsche ich uns allen auch im Februar ruhige und stille Zeiten, in denen wir ganz bewusst für uns selbst da sind.
Ivan Trajkov