In einigen Tagen werden unsere neuen Ministranten in unsere Ministrantenschar aufgenommen. Im gleichen Waldgottesdienst feiern wir das Hochfest Fronleichnam. Ein Fest, das häufig auch für Irritationen sorgt, hat es doch einen recht eigentümlichen Geschmack, das Wort: «Fronleichnam». Klingt nicht besonders festlich. Doch feiern wir an dem Tag etwas Wichtiges und auch Besonderes. Man könnte dabei ausholen und im Alten Testament die Geschichte von Mose und dem brennenden Dornbusch hervorholen (Exodus 3-4). In der Erzählung fragt Mose Gott nach seinem Namen. Auch wir fragen in den menschlichen Begegnungen nach dem Namen, wenn wir jemanden kennen lernen. Und wir wissen dabei, dass der Name die Person irgendwie zusammenfasst. Der Name ist die Essenz, das Wesen eines Menschen. Wir verbinden mit dem Namen die Summe der Erlebnisse und Eindrücke, die wir mit diesem Menschen verbinden. Mose fragt also Gott nach seinem Namen. Ist doch auch mutig irgendwie, das zu fragen... und Gott antwortet: «Ich bin, der ich bin da». Im Namen das Wesen: Ich bin da, ist also das Wesen Gottes. Ich bin da. Dieses Geheimnis feiern wir auch an Fronleichnam. Jesus Christus ist da, gegenwärtig, in einem kleinen Stück Brot und Wein. Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herrn Leib‘ ab. Und es sind auch diese Momente, in denen wir uns vielleicht am innigsten mit Gott verbinden, wenn wir einfach «Da» sind. Ohne Absichten, ohne gute Ratschläge, einfach da sein. Ist in einer Zeit des Aktionismus nicht einfach. Das Fest Fronleichnam erinnert uns daran, dass es meistens genügt, einfach da zu sein. Denn das ist es was Gott auch meistens tut. Einfach da sein. Mit Ihm, füreinander und miteinander.
Joža Tadić, Jugendseelsorger