Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die Kirche in den katholischen Ländern und Kantonen das Fronleichnamsfest. Im Thurgau wird dieses Fest auf den folgenden Sonntag verschoben. Der Name Fronleichnam stammt aus dem Althochdeutschen . dabei steht“ fron“ für Herr und „lichnam“ für Leib. Der Name bedeutet als in heutigem Deutsch Herrenleib, der Leib unseres Herrn Jesus Christus. Mit diesem Fest erinnert die katholische Kirche an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Dass dieses Fest auf einen Donnerstag gelegt wurde, hängt damit zusammen, dass die Eucharistie am Gründonnerstag eingesetzt wurde, als Jesus mit seinen Jüngern Abendmahl feierte. An diesem Abend nahm Jesus Brot, sprach das Dankgebet und reichte das Brot seinen Jüngern mit den Worten: „Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Jesus hat sich für uns hingegeben, das heisst, er ist für uns am Kreuz gestorben. Das feiern wir in jeder Eucharistie. Jesus wird gegenwärtig in Leib und Blut, als der am Karfreitag am Kreuz Gestorbene und als der am Ostersonntag Auferstandene. Und diesen Jesus dürfen wir in der Kommunion empfangen. Er schenkt sich uns selber als Brot für das ewige Leben. Bei der Austeilung der Kommunion sagt die Person, die das gewandelte Brot, die Hostie austeilt: „der Leib Christi“ und die Person, die dieses Brot des Lebens empfängt, sagt „Amen“, das heisst: ja, das glaube ich.

In der katholischen Kirche glauben wir, dass Jesus Christus im gewandelten Brot, in der heiligen Hostie, gegenwärtig bleibt. Deshalb werden die Hostien im Tabernakel aufbewahrt.

Wir bezeichnen die Kirchen als Gotteshaus, in dem wir Gottesdienst feiern und wo wir Jesus jederzeit anbeten können. Als der Pfarrer von Ars einen Bauer sah, der oft lange in der Kirche vor dem Tabernakel verweilte, fragte er ihn, was er mache. Der Bauer gab zur Antwort: „Ich schaue Ihn an und Er schaut mich an.“ Anbetung braucht nicht viele Worte.

Während in katholischen Gegenden am Fronleichnamsfest Prozessionen mit dem Allerheiligsten durchgeführt werden, so werden an andern Orten die Gottesdienste im Freien gefeiert, in unserem Pastoralraum beim Schützenhaus gegenüber dem ehemaligen Blindenzentrum in Landschlacht.

P. Josef Gander