Firmung 2025
Der kirchliche Jahreskreis dreht sich wie ein grosses Rad – immer weiter, immer im Fluss. Gerade haben wir noch Ostern gefeiert, und schon nähern wir uns Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Diese Feste erzählen von Übergängen, von Aufbrüchen, vom Abschied – und von neuen Anfängen.
Christi Himmelfahrt wirkt auf den ersten Blick wie ein stilles Fest: Jesus zieht sich zurück, entzieht sich dem Sichtbaren. Doch genau darin liegt die Vorbereitung auf das, was kommt. Denn seine „Abwesenheit“ öffnet Raum für etwas altes und doch stets Neues – den Heiligen Geist.
Und genau diesen Geist erwarten wir auch in der Firmung. Am 25. Mai empfangen Jugendliche aus unserem Pastoralraum das Sakrament dieses einen Geistes. Der Firmspender spricht: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, und salbt mit Chrisam. Der Termin steht, das Fest ist geplant. Doch haben wir bei all dem auch mit IHM gerechnet? Ist er eingeladen? Ist ein Platz frei?
Was, wenn der Geist gerade an diesem Tag nicht „wehen“ will? Oder – was, wenn ER ganz anders weht als wir dachten? Vielleicht nicht sanft und feierlich, sondern fordernd, überraschend, aufrüttelnd? Sei es bei der Firmung in unserem Pastoralraum oder der Wahl unseres neuen Papstes in Rom.
Denn so ist der Geist: unberechenbar, lebendig, wirksam. Und obwohl wir ihn nicht kontrollieren können, bleibt das Sakrament der Firmung konkret und greifbar: Worte, Gesten, Berührung. Gott kommt uns nahe – spürbar, erfahrbar.
Unsere Aufgabe? Uns öffnen. Die Kontrolle loslassen. Den Mut finden, die eigene Rüstung abzulegen und das Visier zu heben. Denn so beginnt das Wirken Gottes: da, wo wir Platz machen und IHM nicht im Wege stehen.
Joža Tadić