„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht…“ sagt Jesus im Matthäusevangelium. Verzicht kann unsere Freude mehren. Wir alle kennen das Gefühl des, „ich habe noch nicht genug! Ich will mehr!“ Eine Lebenshaltung, die uns sehr unmittelbar unglücklich und bitter macht. Sich bewusst zu werden was man hat, verhilft zu mehr Dankbarkeit. Darüber nachzudenken, was man nicht hat, zeigt uns unsere Grenzen auf. Wir wollen unsere Grenzen stets erweitern, neue Erfahrungen sammeln, mehr Länder sehen, mehr Geld verdienen. Mehr von Allem, ist das Credo unserer Zeit. Dem steht der Gedanke des bewussten Verzichts entgegen. Paradoxerweise ist es aber so, dass wir spüren, dass uns etwas Wichtiges fehlt. Wir erfahren einen Mangel. Nicht in den Äusseren Dingen, denn die meisten von uns sind wohlgenährt, haben ein Dach über dem Kopf und genügend zu essen. Und doch spüren wir, dass etwas Entscheidendes fehlt. Es ist eine Lücke da, die danach verlangt gefüllt zu werden. Ein Puzzle, dass darauf wartet ergänzt zu werden. Das letzte Teilchen lässt sich nicht finden. Wir werden erst ganz sein und Ruhe finden, wenn es an seinem Platz ist. Das bewusste Verzichten kann uns dabei helfen, den Platz in unserem Herzen frei zu halten, in dem Gott so gerne wohnen möchte. 

 Joža Tadić