Liebe Mitchristinnen und Mitchristen
Dieses besondere Osterbild ist eine Ikone mit dem griechischen Titel: anastasis – die Auferstehung.
Es ist eine ungewöhnliche Darstellung. Ikonen, so sagt man, wollen wie ein Buch gelesen werden. Zunächst einmal fällt eines auf: ein leeres Grab, das klassische Osterbild der lateinischen Kirche, suchen wir vergeblich; keine schlafenden Soldaten, keine Siegesfahne. Stattdessen zeigt die Auferstehungsikone ein Geschehen, das menschlichen Augen eigentlich verborgen ist. Sonntag für Sonntag bekennt sich die Glaubensgemeinschaft zu „Christus, der hinabgestiegen ist in das Reich des Todes.“ Genau dieses Geschehen, den Abstieg Christi zu den Verstorbenen, setzt die Osterikone in Szene.
In der Mitte der Ikone steht Jesus Christus. Jesus ist in weissen Kleidern, schön, hell und sehr dynamisch dargestellt. Er steigt hinab in das Reich der Schatten und des Vergessens. Es fällt auf, dass Jesus die Hand einem Mann reicht. Es ist Adam, der erste Mensch nach der Bibel. Christus, der wie ein Tänzer auf zwei gekreuzten Sargdeckeln steht, nimmt sein Geschöpf an die Hand und reist es förmlich vom Dunkel ins Licht, vom Tod ins Leben. Adam steht hier stellvertretend für die ganze Menschheit. Adam und somit alle Menschen werden durch Jesus Christus gerettet.
Wie gut ist es solche Ikonen zu haben, die uns sichtbar aufzeigen wollen: Der Tod hat nicht das letzte Wort, Jesus hat den Tod überwunden, er ist stärker!
Diese hoffnungsvolle Perspektive wird im österlichen Hymnus aus der Ostliturgie fantastisch wiedergegeben:
„Christ ist erstanden von den Toten,
mit seinem Tod bezwang er den Tod
und allen in den Gräbern hat er das Leben gebracht.“
Mit diesen Worten der Hoffnung, wünsche Ich Ihnen von Herzen Frohe Ostern!
Ich freue mich Sie in einer unserer Ostergottesdienste begrüßen zu können.
Ivan Trajkov, Pastoralraumleiter