Seit mehreren Jahren ist es mir zur Gewohnheit geworden, in der Fastenzeit eine Fastenwoche durchzuführen.
Einige Tage mit wenig Essen, einige Tage ohne Essen, nur mit Trinken und einige Tage mit langsamem Aufbau.
Sie haben mir gutgetan und mir eine andere Sichtweise aufs Leben gegeben.
Es braucht so wenig zum Glücklichsein.
Folgende Gedanken haben mich durch die Woche begleitet:
· Ich habe mich zum Fasten entschlossen, ich weiss, dass ich es kann.
· Der Alltagstrubel liegt hinter mir, ich habe endlich Zeit für mich.
· Alles was ich brauche ist da: Ein warmes Zuhause und die gut gefüllte Speisekammer in mir selbst.
· Ich bin neugierig, wohin die Reise geht.
· Ich bin voller Vertrauen, dass es eine gute Reise wird.
· Die Natur führt mich. Auf sie kann ich mich verlassen.
Nun ist eigentlich noch nicht „Fastenzeit“ und doch befinden wir uns schon darin. Diese Zeit des Fastens wird auch über die eigentlichen 40 Tage hinaus andauern. Wehmütig denke ich daran, was ich alles nicht darf, was nicht möglich ist oder was mir fehlt.
Doch der Gedanke der Fastenwoche gilt auch jetzt:
Es braucht so wenig zum Glücklichsein.
So nehme ich ein Blatt Papier und schreibe darauf, was ich alles habe, was ich noch darf und was mich freut. Hoppla, es ist viel mehr als ich vermutet habe!
Diese Liste nehme ich jeweils zur Hand, wenn mich Melancholie und Traurigkeit überfallen. Dann lese ich langsam die positiven Gedanken und schreibe zum Schluss noch einen Tröstenden dazu.
Am Ende der Fastenzeit werde ich eine lange Liste an frohmachenden Gedanken besitzen, die mir Gelassenheit, Freude und Hoffnung auf bessere Tage geben.
Ich wünsche Ihnen eine segensreiche und beglückende Fastenzeit.
Frieda Keller